Demografischer Wandel
Der sich in Deutschland wie in vielen entwickelten Industriestaaten vollziehende demografische Wandel, der unter dem Schlagwort „Alterung der Gesellschaft“ zusammengefasst werden kann, findet auch in Hessen statt. Auslöser sind die seit Jahrzehnten niedrigen Geburtenraten und eine Verlängerung der Lebenserwartung. Während im Jahr 2013 in Hessen jeder fünfte Einwohner 65 Jahre und älter war, war vor 30 Jahren nur knapp jeder siebte Einwohner im Rentenalter. Dieser Trend wird sich auch in Zukunft fortsetzen. Innerhalb der Altersgruppe 65plus wird insbesondere die Anzahl der 80-jährigen und älteren Personen stark zunehmen. Im Jahr 2013 waren 5 % der hessischen Bevölkerung in diesem Alter. Bis 2030 wird sich dieser Anteil auf 8 % erhöhen und bis 2050 sogar auf 14 %. Die jüngeren Altersgruppen, beispielsweise die unter 18-Jährigen, werden hingegen an Gewicht verlieren. Da ältere Menschen stärker von Krankheiten und Pflegebedürftigkeit betroffen sind als jüngere, wird die Alterung der Bevölkerung das Gesundheitssystem vor große Herausforderungen stellen (Abb. 36).
In der Abbildung (Abb. 37) ist anhand einer Bevölkerungspyramide die Altersstruktur der hessischen Bevölkerung im Jahr 2013 dargestellt. Zum Vergleich ist die voraussichtliche Altersstruktur im Jahr 2030 transparent darübergelegt. Hervorstechend sind die Babyboomer-Jahrgänge. Dabei handelt es sich um besonders geburtenstarke Jahrgänge der zwischen 1955 und 1969 Geborenen. Im Jahr 2013 waren die Babyboomer zwischen 44 und 58 Jahre alt. Der starke Bestand dieser Jahrgänge ist in der Bevölkerungspyramide an der großen Ausbuchtung deutlich zu erkennen. Im Jahr 2030 wird sich bereits ein Großteil der Babyboomer im Rentenalter befinden. Da die Krankheitsprävalenz ab dem Alter von 65 Jahren zunimmt, ist entsprechend mit stark ansteigenden Fallzahlen im Gesundheitssystem zu rechnen.